Eine Initiative der
Montag Stiftung Urbane Räume
in Kooperation mit der
Stadt Wuppertal
«The Balcony – Memories of Occupation» (Der Balkon – Wehrmachtsverbrechen in Griechenland)
Deutsche Kriegsverbrechen und Partisanenwiderstand im Epirus / Nordgriechenland
Dokumentarfilm von Chrysanthos Konstantinidis (Griechenland 2018, 101 Min., OmU)
Einführung mit dem Historiker Stephan Stracke, Moderation: Georgina Manfredi
Ligiades, ein Bergdorf im Norden Griechenlands in der Nähe des Ortes Ioannina, wird wegen seiner Aussicht «der Balkon von Ioannina» genannt. In Ligiades fand eines der furchtbarsten NS-Verbrechen während der deutschen Besatzung Griechenlands im II.Weltkrieg statt. Am 3. Oktober 1943 kamen die Soldaten der 1. Gebirgsdivision die engen Serpentinen hoch in das Dorf. Die deutschen Wehrmachtsoldaten wollten Rache nehmen für den von Partisanen getöteten Oberstleutnant Josef Salminger. An jenem Sonntag waren fast nur Kinder, Frauen und Greise im Ort, die Männer waren auf den Feldern. Die Soldaten töteten wahllos, unter den 82 Ermordeten befanden sich 34 Kinder und 37 Frauen. Das jüngste Opfer war zwei Monate alt, das älteste 100 Jahre. Anschließend plünderten die Soldaten das Dorf und zündeten die Häuser an. Der Rauch des brennenden Dorfs auf dem «Balkon» war von weitem zu sehen und die Bewohner der umliegenden Orte wussten, was in Ligiades geschah. Die deutschen Besatzer setzten ein mörderisches Zeichen, um den Widerstand der griechischen Bevölkerung zu brechen.