Ausstellung und Veranstaltungen zu 80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus
Wusstet ihr schon, dass Europa vor 80 Jahren auch von marokkanischen, senegalesischen und brasilianischen Soldaten befreit wurde? Wusstet ihr, dass im 2. Weltkrieg über 30.000 Menschen als Kriegsgefangene und Zwangsarbeitende aus dem besetzten Europa und aus Nordafrika nach Wuppertal verschleppt wurden und unter elenden Bedingungen für Hitlers Krieg schuften mussten? Kennt ihr den wichtigen Beitrag der Partisan*innen im Kampf gegen Nazideutschland und bei der Befreiung Europas? Kennt ihr den Beitrag der Roma-Partisan*innen in der Jugoslawischen Befreiungsarmee?
Wir möchten die Geschichte des 2. Weltkrieges aus der Perspektive der afrikanischen und brasilianischen Soldaten, aus der Perspektive der griechischen und jugoslawischen, der Roma-Partisan*innen, der Kämpfer*innen der migrantischen Resistancegruppe FTP-Moi, ihrer armenischen, deutschen, jüdisch-polnischen und sogar kurdischen Kämpfer*innen und der Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen erzählen.
Schwerpunkt der Ausstellungs- und Veranstaltungsaktivitäten werden die Stadtquartiere Wichlinghausen, Oberbarmen und Heckinghausen sein.
Veranstalter*innen: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal in Kooperation mit Arbeit und Leben Berg-Mark, Jappoo e.V , Dunua e.V., GEW Wuppertal und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.
Mit Unterstützung des kommunalen Förderprogramms «Gemeinsam im Quartier», der Stiftung EVZ und der Stiftung «Orte der der deutschen Demokratiegeschichte»
Die vergessenen Befreier aus Marokko und dem Senegal
Unsichtbare und vergessene Geschichten aus dem 2.Weltkrieg
- Karima Benbrahim (Düsseldorf): Maghrebinische Soldaten und Zwangsarbeiter*innen
Karima Benbrahim ist Diplom-Pädagogin und Konflikt-Mediatorin. Sie leitet das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) mit Sitz in Düsseldorf. Sie ist Mitautorin von «In(visible) Stories» (2023).
- Cheikh Djibril Kane (Wuppertal): Kolonialsoldaten aus dem Senegal
Cheikh Djibril Kane ist Historiker und Aktivist, der sich seit über 20 Jahren in der Demokratie- und Integrationsförderung engagiert. Als Vorsitzender des Jappoo e.V. und Vorstandsmitglied der ADAGE (Afrikanische Deutsche Gemeinschaft e.V.) setzt er sich für die Sichtbarmachung der afrikanischen Diaspora und die Förderung interkulturellen Dialogs in Deutschland ein. Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf Kolonialsoldaten aus dem Senegal im Ersten Weltkrieg, inspiriert durch das Engagement seines Urgroßvaters, der auf französischer Seite kämpfte.
Davor findet eine Gedenkfeier statt:
14.4.2025 (Montag), 17 Uhr ❘ Haupteingang Friedhof Varresbeck
Gedenkfeier zum 80. Todestag von Ahmed Ben M´Hamed, Kriegsgefangener aus Marokko
Ahmed Ben M´Hamed starb am 14. Aril 1945, zwei Tage vor der Befreiung Wuppertals, im Lager Giebel. Stellvertretend für weitere maghrebinische Kriegsgefangene, die in Wuppertal zur Arbeit gezwungen wurden und verstarben, möchten wir, gerne in Zusammenarbeit mit marokkanischen Vereinen ein Gedenkzeichen einweihen.