Eine Initiative der
Montag Stiftung Urbane Räume
in Kooperation mit der
Stadt Wuppertal
Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg»
Ein vergessenes Kapitel der Geschichte
Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft, um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Großmachtwahn zu befreien. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter oftmals mit Gewalt. Hunderttausende Frauen wurden Opfer sexualisierter Gewalt. Rekruten aus den Kolonien mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre «weißen Kameraden» zufrieden geben. Weite Teile der Dritten Welt dienten auch als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet und vermint zurück.
Doch so gravierend die Folgen des Zweiten Weltkriegs in der Dritten Welt auch waren, in der hiesigen Geschichtsschreibung kommen sie nicht vor. Dies zu ändern ist das Ziel eines historischen Langzeitprojekts, mit dem das Rheinische JournalistInnenbüro in Köln im Jahre 1996 begann und das seit 2000 von dem gemeinnützigen Verein recherche international e.V. getragen wird. Auf der Basis von zehnjährigen Recherchen in 30 Ländern entstand 2005 das erste deutschsprachige Buch zum Thema (erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung).
Die Ausstellung besteht aus vier geografischen Kapiteln (zu Afrika, Asien, Ozeanien und Südamerika & Karibik) sowie aus zwei thematischen (zu «Judenverfolgung außerhalb Europas» und «Kollaboration»). An zehn Hörstationen berichten Zeitzeug*innen aus verschiedenen Kontinenten von ihren Kriegserfahrungen. Drei Videostationen präsentieren «vergessene Befreier» aus aller Welt, einen Animationsfilm über ein Verbrechen an Kolonialsoldaten in Westafrika und Kriegserinnerungen von Migrant*innen aus Köln und Umgebung.
Öffnungszeiten:
Führungen für Schulen, Lerngruppen etc. können angefragt werden – per Email an: info@wuppertaler-widerstand.de