Der BOB CAMPUS ist eröffnet!
Was für ein Fest! Am 19. und 20. August 2022 wurde der BOB CAMPUS, als Ort für Vielfalt und Gemeinwohl, nach einer mehrjährigen partizipativen Planungs- und Umbauphase eröffnet.
An beiden Tagen stand der BOB CAMPUS allen offen, um ihn mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und Nutzungen zu erkunden, sich mit den Menschen im Viertel auszutauschen und es wurde gemeinsam gefeiert.
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Bildergalerie der Offiziellen Eröffnung am 19. August 2022
Bildergalerie der Offenen Nachbarschaftsetage am 20. August 2022
Bericht der Offiziellen Eröffnung am 19. August
„Menno“ beschwert sich das kleine Kind, als seine Mutter es in den Buggy setzt. Diese beschwichtigt: „Du kommst ja am Montag schon wieder“. Dass der Knirps heute, an einem Samstag, überhaupt hier in den Räumen seiner Kita auf dem BOB CAMPUS in Wuppertal ist, liegt an der großen Eröffnungsfeier des gesamten Geländes. Erstmals stehen der Öffentlichkeit nahezu alle Räume des Projekts offen, das die Montag Stiftung Urbane Räume nach dem Initialkapital-Prinzip realisiert hat.
Die Kinder der CVJM-Kita Wuppertal Oberbarmen dürfen ihre Räume bereits seit wenigen Wochen nutzen. Das haben sie den Schülerinnen und Schülern der Max-Planck-Realschule voraus, die heute „ihre“ neuen Fachräume im BOB CAMPUS erstmals in Beschlag nehmen. Es riecht bereits etwas nach Lack, denn im Lichthof werden Laken besprüht. Die Lernenden freuen sich sichtlich. „Manche haben die Kurse nur wegen der Räume gewählt“ weiß einer von ihnen zu berichten.
Die Eröffnungsfeier, die an diesem Nachmittag so lebendig verläuft, startete zwei Stunden vorher und zwei Etagen tiefer. In der zukünftigen Nachbarschaftsetage wurden die 200 Gäste durch die Streicher des Wuppertaler Sinfonieorchesters begrüßt. Nachdem die letzten Töne verklungen und alle Gäste einen Platz gefunden hatten, begrüßte die Moderatorin Shanli Anwaralle – mit dabei hochrangige Vertreter der Stadt Wuppertal: der Bezirksbürgermeister von Oberbarmen Burkhard Rücker, Projektpate und Kämmerer der Stadt Wuppertal Dr. Johannes Slawig, sämtliche Dezernenten der Stadt Wuppertal und nicht zuletzt der Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind.
Letzter findet in seiner Begrüßung poetische Worte: Er vergleicht den BOB CAMPUS mit einer Sinfonie, denn ähnlich wie bei einem Orchester hätten ganz viele unterschiedliche Akteure und Akteurinnen zum Gelingen beigetragen.
Und wirklich: Wer dem Programm aufmerksam folgt – und das tun nahezu alle Anwesenden – bekommt einen Eindruck von der Gemeinschaftsleistung, die hinter dem Projekt steckt. Immer wieder stehen Gruppen von Menschen auf der Bühne, bekommen Rosen als symbolischen Dank für ihre Arbeit, die sie in die Entstehung und Umsetzung des BOB CAMPUS gesteckt haben: die Lehrenden der Realschule und die Mitarbeitenden der Kita, die Architektinnen und Architekten von raumwerk.architekten sowie der lokale Qualifizierungsträger Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA), die Vertreter der Stadt Wuppertal und die Leiterin der Stadtteilbibliothek, die hier 2023 einziehen wird sowie Vorstandsmitglieder der Montag Stiftungen, die BOB Botschafter*innen und das Team des BOB CAMPUS.
Alle freuen sich, mit der Eröffnung nun den Schalter umzulegen und gemeinsam mit den Menschen aus Oberbarmen und darüber hinaus, die Nachbarschaftsetage nach Ihren Bedürfnissen und Ideen gemeinnützig zu gestalten und sich mit den vielfältigen Nutzungen des BOB CAMPUS zu vernetzen. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, welche Möglichkeiten für Austausch und Gemeinschaft sowie für Kulturveranstaltungen und Ungeplantes das Herzstück des Projektes bietet, konnten viele Interessierte Nachbarinnen und Menschen aus ganz Wuppertaler auch am folgenden Tag zur Offenen Nachbarschaftsetage erleben. Doch bevor der schwarze Vorhang, der einen Teil der Nachbarschaftsetage den Blicken der Gäste entzog, beiseitegeschoben wurde, warf Johanna Debik, Vorständin der Montagsstiftung Urbane Räume und Geschäftsführerin der Urbanen Nachbarschaft BOB, einen Blick zurück. Während sie an diesem Tag von der kleinen Bühne in der Nachbarschaftsetage durch die neue Glasfassade auf die Nordbahntrasse blickt, fiel ihr Blick vor fünf Jahren von der Nordbahntrasse auf das heruntergekommene Fabrikareal. Doch sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Montag Stiftung Urbane Räume erkannten das Potential – das bauliche aber auch das gesellschaftliche. In dem kinderreichen und internationalen Stadtteil Wuppertal Oberbarmen kann ein Projekt wie der BOB CAMPUS besonders gut wirken. Johanna Debik zitierte den Straßen Künstler Roland Brus „Die ganze Welt ist in Oberbarmen – und wenn es Oberbarmen gut geht, geht es auch der ganzen Welt gut.“ Diese hoffnungsvollen Worte bringen zum Ausdruck, was alle an diesem Tag fühlten: eine Energie, die Chancen entstehen lässt. Dass dies am BOB CAMPUS in Zukunft passieren wird, wurde spätestens deutlich, als der Vorhang fiel – und mit ihm der Startschuss für die Erkundung der Räume und des Geländes.